Die Zukunft des Pensionssystems in Österreich wird am 29.2. auf ministerieller Ebene verhandelt. Beim Workshop im Rahmen der Konferenz gaben Ulrich Schuh (Eco Austria) und Peter Grafeneder (BMF) Einblicke in die relevanten Themen. Der wichtigste Parameter ist die demographische Entwicklung, die in einer Überalterung der Gesellschaft hierzulande münden wird bei nur langsamer Erhöhung des Pensionsantrittsalters, das derzeit unter 60 Jahren liegt.
Dadurch bedingt sind die staatlichen Zuschüsse in das Pensionssystem überdurchschnittlich hoch: 2014 lagen die Ausgaben bei fast € 50 Mrd., die Beiträge der ArbeitnehmerInnen jedoch unter € 29 Mrd.
Im „Aging Report“ des BMF wurde für die Zukunft ein düsteres Bild gezeichnet: ohne Änderungen im Pensionssystem wird der Anteil der über 65-jährigen bis 2060 um 81% steigen, jener der Erwerbstätigen gleichzeitig um 3% sinken, was die Altersbelastungsquote auf 50% erhöht. Das bedeutet, dass 2060 jedem Pensionisten nur zwei Berufstätige gegenüberstehen (heute ist das Verhältnis 1:4).
In der Diskussion wurden positive Beispiele wie z.B. Italien oder die Schweiz eingebracht, die u.a. durch attraktive Privatvorsorgemodelle nachhaltige Effekte schaffen. Dort haben z.B. Steuervorteile dazu geführt, dass private Zusatzpensionen viel weiter verbreitet sind als in Österreich.
Das Ziel der nächsten Pensionsreform müsse sein, so Ulrich Schuh, „das System treffsicherer, fairer und nachhaltiger“ zu gestalten. Dafür werde es viel Mut für große Änderungen und Beiträge aller Interessensgruppen brauchen – ein Szenario, das sich in der Diskussion niemand so recht vorstellen kann. Aber jeder im Saal würde gerne eines Besseren belehrt!